Eine Pfütze im Wald Teil 2

08.04.2024

Meine Schuhe und auch die Hosenbeine sind mittlerweile braun, vom ganzen Matsch rund um die Pfütze, denn irgendwie muss ich ja dort hin gelangen und die Wege im Wald sind vom ganzen Regen aufgeweicht. Ich vermeide es jedoch, in die Pfütze selbst zu treten. Nicht nur, um keine nassen Füße zu bekommen. Dort gibt es mehr Leben, als man auf den ersten Blick erahnt.

Um den Froschlaich zu fotografieren, hatte ich mir Zeit genommen. Viel Zeit. Und während ich meist regungslos die Pfütze beobachtet habe, habe ich Bergmolche entdeckt. Zunächst einen, dann mehrere. Man muss schon ganz genau in das Wasser schauen, denn sie sind nicht groß und verstecken sich eigentlich die ganze Zeit unter den Blättern, die auf dem Grund der Pfütze liegen. Ihre Tarnung ist perfekt, auch wenn der Rücken der Männchen zur Fortpflanzungszeit bläulich ist. Im Vorbeigehen hat man keine Chance, sie zu sehen. 


Das eine ist, die Tiere zu entdecken, das andere, sie ansprechend zu fotografieren. Mein Ehrgeiz war geweckt. Die Spiegelung der Wasseroberfläche hat mir die Sache nicht immer leicht gemacht. Manuelles Fokussieren, erst dann den Autofokus mit hinzunehmen. Nicht immer wollte der Autofokus so, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Spiel mit der Spiegelung, ich habe sie bei manchen Bildern gezielt mit eingebaut. Und die Bergmolche sollten ja auch noch in der gewünschten Position sein. 

Es hat viel Zeit und viele Bilder gebraucht. 

Dann kam auch noch der Wunsch hinzu, sie aus der Unterwasserperspektive aufzunehmen. Eine wasserdichte kleine Kompaktkamera hat mir dies ermöglicht. Die Bedienung war ungewohnt, da ich sonst im manuellen Programm fotografiere, aber mit Geduld, vielen Versuchen und auch etwas Glück, ist ein Bild gelungen, mit dem ich auch aus dieser Perspektive zufrieden bin.





Auch wenn die Fotografien eher dokumentarischer Art sind, faszinieren sie mich trotzdem. 

Vielleicht, weil es sich um ein Tier handelt, das ich nun etwas länger beobachtet habe, einen Teil seines Paarungsverhaltens konnte ich sogar festhalten. Vielleicht, weil ich einen Einblick in einen Lebensraum bekommen habe, mit dem ich mich bisher noch nicht gezielt befasst hatte. 

Es hat auf jeden Fall dazu geführt, dass ich dazugelernt habe. Der Bergmolch gilt übrigens als „besonders geschützt“ und darf nicht gefangen werden. Ich möchte mich hier nicht mit fremden Federn schmücken und mache auf die Internetseite vom NABU aufmerksam. Dort findet sich ein interessantes Portrait zum Bergmolch, wie auch zu anderen Molchen.


Und es hat dazu geführt, dass ich nun unscheinbare Pfützen respektvoll genauer betrachte - es könnte sein, dass jeder Spaziergang nun noch etwas länger dauert.

Habt Ihr schon einmal Bergmolche beobachten können?

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